Abstract
In der Historia Augusta wird eine ganze Reihe der interessanten, einzigartigen Münznamen gefunden. Unter ihnen gibt es doch viele fiktive (oder mindestens anachronistische) Elemente. So erwähnt die Historia Augusta hinsichtlich des 3. Jahrhunderts n. Chr. bisweilen Münztypen, die nur später erschienen (z. B. die Münzen tremisses: SHA Alex. Sev. 39, 7–8), oder die wahrscheinlich überhaupt nicht geprägt wurden (so z. B. die Münzen aus Elektron, ebenfalls in der Biografie des Kaisers Severus Alexander: SHA Alex. Sev. 25, 9). Manchmal findet man auch kaiserliche (Bei)namen bezüglich der Münzen: Antoninianus, Aurelianus, Saloninianus. Unter diesen Beinamen erscheint der Terminus Philippeus, der im Fall der Gold- (Filippeos nostri vultus: SHA Claud. 14, 3, bzw. aureos Philippeos: SHA quadr. tyr. 15, 8), Silber- (argenteos Philippeos minutulos: SHA Aurel. 9, 7 und 12, 1) und Bronzeprägung (aereos Philippeos: SHA Prob. 4, 5) ebenfalls gefunden wird. Diese Bezeichnungen geben uns viele Fragen. Wurden diese Münznamen wirklich im 3. Jahrhundert benutzt, oder gehören sie zu den Erfindungen des Verfassers/der Verfasser der Historia Augusta? Wurde das Adjektiv Philippeus während der römischen Kaiserzeit betreffs der Münzprägung überhaupt gebraucht? Bekamen die Geldstücke ihren Namen nach dem römischen Kaiser Philippus Arabs, oder deutet die Bezeichnung vielleicht eher auf den ehemaligen makedonischen König Philipp II. hin? Mit diesen Fragen beschäftige ich mich im Aufsatz.